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Foto: Georg Petermichl, courtesy the artist und Kevin Space Vienna; Ausstellungsansicht, Kevin  ...
Venus City
Foto: Georg Petermichl, courtesy the artist und Kevin Space Vienna; Ausstellungsansicht, Kevin  ...
Foto: Georg Petermichl, courtesy the artist und Kevin Space Vienna; Ausstellungsansicht, Kevin Space 2016; © Bildrecht, Wien, 2018

Venus City

Künstler/in (geb. 1983 in Wien)
Date2016
ClassificationsInstallation
MediumDigitaldruck auf Crepe de Chine-Seide, Soundfile
Paper Support2-teilig
DimensionsSeidenstoff: 1800 × 270 cm; Soundfile: 4 min 58 s
Credit LineArtothek des Bundes
Object number28228
DescriptionAuf ihrer Reise durch die Galaxie steuert die Kommandeurin Ellen Ripley mit ihrer weiblichen Besatzung im Raumschiff Atana endlich die schwebende Stadt, Venus City, an. Wie Seifenblasen gleiten die Ballons weich rhythmisch über dem Wolkennebel auf und ab. Diese seidenen Mikrowelten namens HAVOC (high altitude venus operational concept) beschreiben ein zwar noch hypothetisches aber durchaus mögliches Forschungsprojekt der NASA, die Atmosphäre des orangenen Planeten aufgrund ihrer erd-ähnlichen physikalischen Eigenschaften zu bewohnen.
Nach einem Auftakt mit „A disturbance traveling through a medium“ in der Duve Galerie in Berlin im September diesen Jahres, setzt Marianne Vlaschits mit „Venus City” bei Kevin Space die Reise der Raumfahrerinnen und ihre Erkundung neuer Lebens- und Denkmodelle fort. Über einer Nebeldecke erhebt sich die luftige Installation aus 18 Metern reiner Seide, die schlangenförmig und labyrinthartig von oben herab den Raum ausfüllen. Die unterschiedlich geformten und eingefärbten HAVOC Luftschiffe, die sowohl barocken Keramiken als auch futuristischen Designs aus Computerspielen entstammen und wohl nicht unbeabsichtigt Ähnlichkeiten zu Körperteilen und Organen aufweisen; sowie ihr digital generierter realistischer Wolkenhintergrund, wurden in einem CGI Simulationsverfahren auf den feinen, fast transparenten Stoff gedruckt. In die übersteigerte goldene Himmelsfarbe des Planeten gebettet und von futuristischen, mystisch-sirenenartigen Klängen eingehüllt, verschwimmen in Venus City Bild und Raum zwischen traumartiger Fiktion und konkreter räumlicher Erfahrung des Betrachters oder der Betrachterin.
Als lustvolle und üppige Materialisierung menschlichen Begehrens, übertönt vom fahlen Geschmack apokalyptischer Dekadenz, schwingt in dieser Manifestation der Venus Stadt eine Aufforderung zur Überprüfung der Grenzen zwischen Utopie und Vision mit. Denn – es handelt sich hier nicht um reine Luftschlösser. Die Umsetzung des NASA Forschungsprojekts aufgrund der angenommenen und selbstverschuldeten Unbewohnbarkeit der Erde durch Klimawandel, offenbart eine Dringlichkeit neuer Lebensorte für die Spezies Mensch. Mit dieser Vision vor Augen, liegt in der versuchten Auflösung zwischen Darstellung und Raum, Fiktion und Realismus, desorientierenden Perspektivwechseln und dem humorvollen Spiel zwischen Darstellungsformen und Referenzen männlich-pragmatisch konnotierter (massiver Land Art, CGI) und scheinbar expressiv weiblicher Elemente (Sinnlichkeit, Seidenmalerei), der Versuch eines sowohl imaginären als auch situierten Bruchs mit erlernten Wahrheiten.
Marianne Vlaschits kreiert mit diesem Kosmos ein alternatives Skript zu gängigen Zukunftsszenarien, in denen eine feministische Vision entweder beängstigt oder unvorstellbar scheint. Die Venus Stadt möchte daran erinnern, dass, wenn der Untergang einer patriarchalen Weltordnung dystopischer erscheint als der Untergang der Menschheit selbst, die Bilder, die wir von der Zukunft ersinnen können, die Grenzen unserer politischen Vorstellungskraft auszeichnen.

Text von Franziska Sophie Wildförster zur Ausstellung, Kevin Space, 2016
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Foto: Marianne Vlaschits
Marianne Vlaschits
2013
© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Marianne Vlaschits, © Bildrecht, Wien, 2023
Marianne Vlaschits
2020
Foto: Marianne Lang
Marianne Lang
2006
© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Marianne Lang
2006
Foto: Marianne Maderna
Marianne Maderna
2006
Foto: Belvedere, Wien
Marianne Lang
2006
Foto: Marianne Lang
Marianne Lang
2009
Foto: Artothek des Bundes
Marianne Maier
1979
Foto: Belvedere, Wien
Marianne Geppert
erworben 1973
© Bildrecht, Wien, 2021; Foto: Marianne Lang © Bildrecht, Wien, 2021
Marianne Lang
2020
Foto: Artothek des Bundes
Marianne Maillot
erworben 1967
Foto: Artothek des Bundes
Marianne Neugebauer-Iwanska
erworben 1961