Ohne Titel
Kreisstudie
Künstler/in
Sofia Goscinski
(geb. 1979 in Wien)
Date2013
ClassificationsGrafik
MediumSchwarzes Eisenoxidpigment auf Papier
Dimensions88 × 119 cm; Rahmen: 105,5 × 137 × 5,2 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27808
DescriptionIn der Kunst des 20. Jahrhunderts gibt es eine reiche Tradition von Kreisformen. Um nur einige der bekanntesten zu nennen: Die „Formes circulaires“ von Robert Delaunay, die „Targets“ von Jasper Johns, die an Zielscheiben erinnern und die Arbeiten des Schweizer Künstlers Alfons Schilling – übrigens die einzigen, die einen unmittelbaren Einfluss auf Sofia Goscinskis Produktionsweise ausgeübt haben: Er verwendete rotierende kreisförmige Bildflächen von mehr als 2 Metern Durchmesser, auf die er malte respektive Farbe schüttete und schleuderte und damit erratische, mystisch-magische Bildwirkungen erzielt. Goscinski arbeitet ähnlich, wenn auch mit kleinen Adaptionen der Versuchsanordnung: Sie verwendet eine Schablone, in die Pigment gestreut wird. Durch die Drehung verteilt sich das Material aleatorisch über die Fläche, wobei die Streuung durch die Geschwindigkeit der Rotation bis zu einem gewissen Grad kontrolliert und gesteuert werdenkann. Dadurch, meint die Künstlerin, würde sich die Bewegung ins Endresultat einschreiben: „Es ist nicht einfach nur ein statischer Kreis, die Dynamik wird in den Arbeiten sichtbar.“ [...]
In der zirkulären Bewegung entsteht in dialektischer Verwirbelung einerseits eine neue Seinsgewissheit, andererseits das Gefühl eines Drehschwindels, der sich in der Zufallsverteilung der Pigmente als symbolische Spur eines dynamischen Prozesses in die Bildflächen der Kreisstudien einschreibt. Und es ist genau diese Ambivalenz zwischen Statik und akzelerierter Bewegung, die den Arbeiten von Sofia Goscinski ihre Attraktivität und andererseits das schwer bestimmbare Gefühl einer bedrohlichen Anrufung verleiht.
Text: Galerie.Z
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erworben 1975