Überlebende #1, Maria Antonia Deolinda y Correa
Künstler/in
Katharina Cibulka
(geb. 1975 in Innsbruck, Tirol)
Date2008
ClassificationsDruck
MediumC-Print auf Aluminium
Dimensions71,5 × 121,5 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27625
DescriptionFrauen, die ihren Männern in den Tod folgten, sind die Protagonistinnen des fortlaufenden Projekts „Überlebende“. Dabei eignet sich Katharina Cibulka überlieferte Erzählungen an, um sie in Hinblick auf das gegenwärtige Leben umzuschreiben. Auf einer Reise durch Argentinien stößt die Künstlerin auf ein ihr vorerst unerklärliches Phänomen: Meere von schön geordneten Plastikflaschen säumen die Landstraße durch die Region Salta. Während ihrer Recherche trifft sie auf die als ideale Frau verehrte Maria Antonia Deolinda y Correa, die treu ihrem im Bürgerkrieg verschleppten Mann in die Wüste folgt und dabei verdurstet. Ihr Säugling überlebt an ihrer Brust und wird nach 5 Tagen gefunden. Als Schutzpatronin der Reisenden und der Frauen werden ihr als Zeichen der Verehrung Plastikflaschen gegen ihren „ewigen Durst“ gespendet. Im Wallfahrtsort Vallecito findet man neben Wasserflaschen auch Häuser voll Hochzeitskleider, die als Dank für geglückte Eheschließungen von Bräuten dargebracht werden.
Im Bild ÜBER-LEBENDE # 1 wird diese Geschichte neu interpretiert und in die Gegenwart transferiert. Die Künstlerin schreibt das tragische Ende um und greift so in die Historie ein. Der Moment des Überlebens der Protagonistin wird in einem Tafelbild als Fotografie inszeniert. Vorherrschende Idealbilder werden hinterfragt und dekonstruiert.
Es ist eine emanzipatorische Sicht auf scheinbar ausweglose Situationen, die uns die Künstlerin hier anbietet. In Cibulkas Neuformulierung der Legenden müssen die Heldinnen nicht erst fallen, um in die Geschichte einzugehen.
Text: Manisha Jothady, Cornelia Reinisch
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