Ohne Titel
Künstler/in
Svenja Deininger
(geb. 1974 in Wien)
Date2010
ClassificationsMalerei
MediumÖl auf Leinwand
Dimensions28 × 21 × 2,5 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27491
Description"Malerei nach der Malerei: In den Werken von Sonja Deininger werden die vielfältigen Problemstellungen und Krisen der Kunst im Zeitalter der technischen Bilder mitreflektiert und als gestalterischer Impuls produktiv gemacht. Deininger hinterfragt Materialien, Techniken sowie apodiktische Forderungen nach Gegenständlichkeit und Abstraktion und gewinnt diesen Konfliktsituationen ästhetische Lösungen ab. Es geht ihr nicht darum, eine falsche künstlerische Harmonie zu erzeugen, sondern darum, die Dissonanzen, die mit der zeitgenössischen Malerei einhergehen, als integralen Bestandteil ihrer Arbeit zu begreifen. Svenja Deininger verwendet häufig verschiedene Grundierungen, die eine Oberflächenspannung im Bild erzeugen und die Farbgebung beeinflussen,- ein modularer Ansatz, in der das Koloristische atmosphärisch eingesetzt wird, um entweder Ausgewogenheit zu erzeugen oder ein Gegengewicht herzustellen.
Trotz ihres explizit nicht narrativen Charakters scheint Svenja Deiningers Malerei geheimnisvolle Bildräume zu öffnen. Manchmal glaubt man, wie bei Edward Hopper durch ein Fenster auf eine lichtdurchflutete Landschaft zu blicken, gelegentlich wird der Betrachter durch die harte Kontrastierung von Hell- und Dunkeltönen und die Kombination geometrischer Muster mit der Illusion von Raumtiefe konfrontiert. "Ich verfolge in einem Bild unterschiedliche Malweisen, die nebeneinander existieren. Sie sind teilweise nicht zu Ende geführt, ich zerstöre die Ergebnisse wieder, bis sie dann plötzlich wieder eine Verbindung eingehen." (Svenja Deininger)"
Aus dem Ausstellungskatalog Kunsthalle 2011
"Wie in altniederländischen Interieurs quillt in einem von Svenja Deininger Bildern das weiße Licht über die Kanten, suggeriert durch den Übergang von Hell zu Dunkel Raumtiefe und modelliert die Oberfläche des dunklen Grundes; die Illusion eines von unten angestrahlten Raumvolumens entsteht. Das Atmosphärische splitternder und zerkratzter Oberflächen triumphiert über konzeptuelle Strenge, der Teebeutel über Champagnerkorken.
Auf anderen Bildern ihrer ersten Einzelausstellung brechen grundierte Flächen ab und lassen die unbearbeitete, graue Leinwand zum Vorschein kommen, monochrome Flächen heben sich von jenen ab, auf denen Spur des Pinsels erkennbar ist.
Die abgebildeten Streifen wirken wie Rahmenstücke. Die unterschiedlich großen Bilder sind so gehängt, dass sie wie Fragmente größerer Raumillusionen wirken. Die Künstlerin betreibt eine Art Archäologie, die unter formalen Reduktionen der Moderne Bruchstücke älterer Bildproduktionen freilegt, eine Collagierung von Alt und Neu. Zwischen Pop und Tao ist noch viel Platz frei."
Matthias Dusini: Taoistischer Tee, geiles Geo. In: Falter, 15/2010, S. 29.
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