HBF
Künstler/in
Klaus Bartl
(geb. 1961 in Innsbruck, Tirol)
Date2006/2007
ClassificationsMalerei
MediumAcryl und Tempera auf Leinwand
Dimensions125 x 185 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27202
Description"Jede Sichtweise auf ein bestimmtes Objekt verändert dieses Objekt. Es bekommt je nach Blickrichtung eine Eigentlichkeit und Bestimmtheit. Durch die Vielzahl der Möglichkeiten, seine Ansicht zu verändern, entsteht eine Unbestimmtheit (eine andere Sicht)." (Klaus Bartl)
Das Objekt dieser vielgestaltigen Sichtweisen, wie sie in der Malerei von Klaus Bartl zu finden sind, ist ein dominantes Element zeitgenössischer Kultur: Architektur. Dabei geht es aber um eine komplizierte Verknüpfung von Ästhetik und Raum. Architektur ist seit dem 18. Jahrhundert nicht nur symbolische Form, sie ist auch eine Maschine, die im Rahmen eines gesamtgesellschaftlichen Disziplinierungsprozesses eine wichtige Rolle spielt. In dieser Funktion spiegelt sie quasi einen Abstraktionsprozess, dem Gesellschaft unterworfen wurde. Dieser Abstraktionsprozess taucht bei Klaus Bartl in ganz anderer Weise, und zwar als malerisches Konzept wieder auf: architektonische Oberflächen und Strukturen werden in abstrakte malerische Oberflächen übersetzt (wie etwa in den ‚Fassadenstücken', 1993/94).
Das geht soweit, dass in den ‚Städtebilder' (1994) keinerlei Stadtansichten wiedergegeben werden, sondern Ausschnitte aus Stadtplänen. Die Malereien reduzieren komplexe Raumverhältnisse und Oberflächenstrukturen in reduzierte, streng formal organisierte andere Oberflächen.
Reinhard Braun, Ausstellungskatalog,
Die Desorientierung des Blickes,
De Beyerd, Breda, NL, 2000
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